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Gastkommentar: Liken, posten, sharen in der Führungsetage? Unbedingt!

In ihrem Gastkommentar analysiert Andrea König, warum es sich für Führungskräfte und Expert:innen lohnt, in Social Media aktiv zu sein.

Zu Gast bei OVE Fem: Mag. Andrea König, BA, Soziologin, Business Coach, Bloggerin

Liken, posten, sharen in der Führungsetage? Unbedingt!

Mir ist im Arbeitskontext schon des Öfteren ein Thema aufgefallen, welches derzeit so richtig an Fahrt aufnimmt: Unternehmen versuchen gerade, ihre Führungskräfte und Expert:innen auf die verschiedenen Social Media-Kanäle zu bringen – und nicht nur das: Sie möchten auch, dass ihre Mitarbeiter:innen sich dort aktiv einbringen und partizipieren, sprich posten, sharen und liken. Warum Unternehmen diesen Ansatz verfolgen, und was genau dieser für einen selbst bringt, verrate ich in diesem Beitrag.

Facebook & Co = der Feind
Die Aufgabe einer Führungskraft ist, ihre Mitarbeiter:innen in deren Entwicklung zu unterstützen und zu einem gemeinsamen Ziel hinzuführen. Bis dato standen hier die klassischen Führungsinstrumente zur Verfügung, und auch in den spezifischen Führungskräfte-Kursen wurden diese gelehrt. Da ging es großteils um Kommunikationstechniken, aber auch Konflikt- und Changemanagement-Skills waren und sind unerlässlich. Nicht zuletzt aufgrund der Digitalisierung hat sich unser Arbeitsumfeld mittlerweile geändert; aber auch die Führungskultur muss sich an die neuen New Work-Gegebenheiten anpassen. Hier spreche ich nicht nur den Ansatz des agilen Führens an, welcher einen neuen Anspruch an die Führungskräfte stellt.
Nein, es geht vielmehr auch darum, sich neuer und moderner Werkzeuge zu bedienen. Dazu gehören in erster Linie diverse Social Media-Kanäle. Ich kann mich erinnern, dass vor ein paar Jahren noch versucht wurde, genau diesen Kanälen so gut es geht aus dem Weg zu gehen. Man hatte Bedenken, dass sich Mitarbeiter:innen, die vermehrt davon Gebrauch machen, auf ihre eigentliche Arbeit vergessen – und so wurde in einigen Unternehmen Facebook & Co einfach mal gesperrt. Die Führungskräfte konnten aufatmen, denn sie hatten scheinbar wieder ein Problem weniger. Social Media-Kanälen wurde im Arbeitskontext generell eine eher negative Rolle zugeschrieben: Alles nur Blödsinn, dort werden Dinge ausgetauscht, die niemanden interessieren, oder: Schade um die Zeit, die man darin verbringt.

Facebook & Co = der Freund
Aber auch Social Media haben sich weiterentwickelt, und spätestens seit dem Launch von XING und später LinkedIn hat man auch im Arbeitsumfeld begriffen, dass diese Kanäle durchaus auch gute Seiten haben und auch Mehrwert bieten können: Plötzlich war das Netzwerken viel einfacher als vorher, da ein Medium alle persönlichen Kontakte zusammenfasst und man so Geschäftspartner:innen, Kolleg:innen, Bekannte und Freund:innen gut im Auge behalten kann. Man wird benachrichtigt, sobald jemand den Job wechselt und kann ihm/ihr dazu sogar noch in der Sekunde gratulieren. Mit einem speziellen Zugang ist es weiters möglich, über diese virtuellen Netzwerke potenzielle neue Mitarbeiter:innen zu suchen bzw. direkt anzusprechen.
Die Rolle von Führungskräften hat sich in den letzten Jahren – wie bereits erwähnt – verändert und wird sich auch noch weiter wandeln. Führungskräfte der Zukunft werden nicht mehr ausschließlich mit „klassischer Leitung“ beschäftigt sein; sie werden weit mehr Aufgaben haben, als man sich jetzt vorstellen kann. Eines ist dabei klar: Die Kommunikation per se wird in den kommenden Monaten, Jahren etc. immer essenzieller werden. Für eine Führungskraft ist es nicht nur wichtig, mit den eigenen Mitarbeiter:innen transparent zu kommunizieren, auch „die Außenwelt“ – bestehende und zukünftige Kund:innen, Partner:innen, Investor:innen, Lieferant:innen, Medien und die gesamte Öffentlichkeit – ist maßgeblich betroffen: Das Spektrum erweitert sich immens!

Warum es sich lohnt, in Social Media aktiv zu sein
Es ist also allerhöchste Zeit, sich mit den Sozialen Medien zu beschäftigen – den Kopf in den Sand stecken und hoffen, dass alles wieder schnell vorüber geht, ist nicht mehr! Damit einher geht die Vorbildfunktion, die Führungskräfte haben: Mitarbeiter:innen orientieren sich am Verhalten des/der Vorgesetzten.Beobachten diese beispielsweise, dass man sich in den Sozialen Netzwerken als Meinungsbildner:in, Vordenker:in usw. positioniert, so schafft dies einerseits ein sehr positives Bild der Führungskraft, andererseits aber auch Motivation für sich selbst und das Team – wer möchte denn nicht mit jemandem zusammenarbeiten, der/die neue Ideen kreiert und innovativ denkt?

Zusammenfassend gibt es einige wichtige Gründe, warum Führungskräfte, aber auch Expert:innen, in Social Media aktiv sein sollten:

  • Soziale Medien als Informationsquelle nutzen
  • Trends mitverfolgen bzw. sogar mitgestalten
  • Direkte Kommunikationsmöglichkeit mit der Außenwelt
  • Recruiting bzw. direkte Ansprache von potenziellen Mitarbeiter:innen
  • Positionierung als Vordenker:in, Meinungsbildner:in („Thought Leadership“)
  • Steigerung der Reputation des Unternehmens
  • In Krisenzeiten vorteilhaft handeln können
  • Persönliches Profil stärken (Personal Branding), netzwerken

Wenn Du noch keinen LinkedIn Account besitzt, dann ist genau jetzt ein guter Zeitpunkt, damit zu starten! Ich freue mich schon auf Deine Kontaktanfrage und stehe Dir jederzeit für einen Austausch zur Verfügung.

About:
Als Soziologin & Business Coach hat sich Andrea König mit ihrem Blog „Karrieregeflüster | Dein Trend-Echo aus der neuen Arbeitswelt“ zum Ziel gesetzt, New Work erlebbar zu machen. Seit über zehn Jahren ist sie bereits im Bereich Human Resources im Umfeld eines Großkonzerns tätig. Dabei hat sie schon zahlreichen Menschen geholfen, sich in der neuen Arbeitswelt entwickeln und entfalten zu können. Ihren Antrieb holt sie sich aus ihrem Gespür für Trends & gesellschaftsrelevanten Themen, sowie ihrer Empathie und Leidenschaft für die Arbeitswelt der Zukunft.

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