femOVE-Netzwerktreffen unter dem Motto „Diversität als Innovationstreiber“
Das Open Innovation Lab der ÖBB am Wiener Hauptbahnhof bildete die stimmungsvolle Kulisse für das jüngste Netzwerktreffen von femOVE, der Plattform für Expertinnen und weibliche Führungskräfte in der Elektrotechnik, Informationstechnik und Energiewirtschaft im OVE Österreichischer Verband für Elektrotechnik. Und „Innovationen“ stellten auch den sprichwörtlichen roten Faden der Veranstaltung dar, die diesmal branchenübergreifend die beiden bedeutenden Sektoren Mobilität/Transport und Energietechnik/-wirtschaft miteinander verband. Den Tenor der Veranstaltung legte Mag. Silvia Angelo, Vorständin der ÖBB-Infrastruktur, bereits in ihrer Begrüßung fest: „Wo unterschiedlichste Personen zusammenarbeiten, entsteht Neues.“
Innovationen entlang des gesamten Energiesystems
Beide Sektoren spielen eine wesentliche Rolle, wenn es um das Erreichen der von der Europäischen Union geforderten Klimaziele geht. Österreich hat sich dabei mit der Klima- und Energiestrategie #mission 2030 zum Ziel gesetzt, bis 2030 den nationalen Gesamtstromverbrauch zu 100 % (national bilanziell) aus erneuerbaren Energieträgern zu decken sowie die Treibhausgasemissionen um rund 36 % gegenüber 2005 zu reduzieren. Um diese ambitionierten Ziele zu erreichen, bedarf es entsprechender Innovationen entlang unseres gesamten Energiesystems. Zum anderen steigt die Nachfrage nach bestens ausgebildeten technisch-naturwissenschaftlichen Nachwuchskräften stetig an. Hier gilt es, besonders den weiblichen Nachwuchs zu fördern, um das bisher zu wenig genutzte Potenzial entsprechend auszuschöpfen. Von der Idee bis zum Erfolg am Markt
In Ihrer Keynote thematisierte Dipl.-Ing. Mag. Gudrun Senk, Prokuristin und Leiterin des Geschäftsbereichs Asset Entwicklung und Management sowie Forschung bei Wien Energie, Innovationen in der Energiebranche. Ganz wesentlich für einen erfolgreichen Innovationsprozess sei dabei, so Senk, dass Innovation im Unternehmen von allen Mitarbeiter/innen mitgetragen und tatsächlich „gelebt“ werde. Das unterstreichen auch die präsentierten Zahlen zur Dimension von erfolgreichen Innovationen: Es bräuchte 3000 Ideen, um daraus 100 Projekte zu initiieren; davon werden im Schnitt zwei zur Marktreife gebracht, wovon wiederum statistisch betrachtet nur eines zum Erfolg führt.
Diversität schafft Mehrwert
Einen wesentlichen Innovationstreiber stellt die Förderung von Diversität in einem Unternehmen dar. Dr. Traude Kogoj: „Mit über 28 % Frauen im Top-Management ist unser Konzern gut aufgestellt“. Die ÖBB haben dazu die „Diversity Charta 2023“ verabschiedet, nach welcher der Anteil an weiblichen Beschäftigten im Konzern sukzessive angehoben werden soll – dies von Lehrlingen, über Frauen in Führungspositionen bis hin zu den Mitgliedern der Aufsichtsräte. Beim Anteil im Gesamtkonzern gibt es noch viel Luft nach oben. Die ÖBB arbeiten daran.
Engagement, Kreativität und Inspiration gefragt
femOVE-Vorsitzende Michaela Leonhardt, Ph.D., Forschungsprojektleiterin bei Austrian Power Grid AG, ergänzte: „Auf dem Weg der Transformation des Energiewirtschaftssektors, die seit einigen Jahren im Gange ist, sind großes Engagement, Kreativität und Inspiration gefragt, und das von der Unternehmensspitze bis hin zu jeder/m einzelnen Mitarbeiter/in. So kam auch die Idee, ein Treffen der Expertinnen, Projektleiterinnen und weiblichen Führungskräfte der zwei bedeutenden Branchen, nämlich der Mobilitäts- und Energiebrache, zu initiieren. Und wie wir heute gesehen haben, gibt es viele Schnittstellen und Erfolgsbeispiele, von welchen durch Inspiration und Erfahrungen beide Seiten in einem Austausch profitieren können.“
Von zukünftiger Schieneninfrastruktur bis zum Sicherheitssystem für das Stromnetz
Das attraktive Programm wurde diesmal mit einem Speed-Dating-Format unter dem Motto „Innovation in Female Hands“ abgerundet. So wurde unter den Branchenvertreterinnen von umgesetzten Open Innovation Challenges über die Schieneninfrastruktur der Zukunft bis zu automatischen Sicherheitssystemen für das Stromnetz eifrig diskutiert und manche anregenden Impulse zu Innovationen ins eigene berufliche Umfeld mitgenommen. Alle Sprecherinnen waren einer Meinung: Diversität stellt einen wesentlichen Innovationsfaktor für Unternehmen dar. Gemischte Teams arbeiten besonders innovativ, wobei es sowohl im Energie- als auch Mobilitätssektor nach wie vor einen viel zu geringen Frauenanteil in technischen Berufen gibt. Hier setzt femOVE an, um zum einen junge Mädchen für die Wahl einer technischen Ausbildungs- und Berufslaufbahn zu motivieren und zum anderen die in der Technik tätigen Frauen miteinander zu vernetzen.
Über den OVE:
Der OVE Österreichischer Verband für Elektrotechnik repräsentiert alle Bereiche der Elektrotechnik und Informationstechnik und vertritt die Interessen seiner Mitglieder sowie der gesamten Branche auf nationaler und internationaler Ebene. Seine Kerngebiete sind die elektrotechnische Normung, die Zertifizierung, die Blitzortung und Blitzforschung sowie die fachliche Aus- und Weiterbildung. Der OVE ist der offizielle österreichische Vertreter bei IEC und CENELEC, den internationalen und europäischen Normungsorganisationen für die Elektrotechnik, sowie bei ETSI, der europäischen Organisation für Telekommunikationsnormen. Der OVE steht für die Förderung der Wissenschaft, die Vertretung des Berufsstandes des Elektrotechnikers und für die Sicherheit von elektrotechnischen Anwendungen. Die Aktivitäten seiner Fachgesellschaften dienen dem Erfahrungsaustausch, dem Aufbau von Expertennetzwerken und der Imagebildung.