Ambient Assisted Living

Die steigende Lebenserwartung erfordert Lösungskonzepte für Mobilität in allen Lebenslagen und Selbstständigkeit bis ins hohe Lebensalter. Die Arbeitsgruppe AAL beleuchtet das Thema aus unterschiedlichen Perspektiven.

Neue Informations- und Kommunikationstechnologien ermöglichen komplett neue Konzepte, um die Anforderungen an das Gesundheitssystem zu bewältigen und die Lebensqualität auch im Alter hoch zu halten. Neue Informationstechnologien sowie Breitbandnetze können qualitativ hochwertige Kommunikationsverbindungen zwischen einer zu versorgenden Person und dem medizinischen Personal schaffen und bilden so die Grundlage für ein Gesundheitssystem der nächsten Generation (E-Health).

Arbeitsgruppenleiter:
Uli Waibel​, Generalsekretär AAL AUSTRIA – Innovationsplattform für intelligente Assistenz im Alltag
uli.waibel(at)aal.at

Aktuelle Beiträge zu Ambient Assisted Living

HiStory – soziale Teilhabe älterer Menschen

Eine Plattform für Digital Storytelling ermöglicht es, Erinnerungen in Form von Tonaufnahmen zu erzählen, zu teilen und zu konsumieren.

Digital-unterstütztes Storytelling zur Stärkung der sozialen Teilhabe älterer Menschen

Seit jeher trägt das Erzählen von Geschichten zur Konstitution von Gesellschaften, ihrer Identität und ihrem kulturellen Erbe bei. Diverse Trends und mediale Formate der letzten Jahre zeigen, dass es vor allem auch die Generation der „Digital Natives“ ist, die ein großes Interesse an den Erinnerungen älterer Menschen hat. Dennoch fehlt es oft an Gelegenheiten und Plattformen, die einen interkulturellen Austausch ermöglichen und fördern.
Eine solche Plattform zu schaffen, dies hat sich das von der AIT Austrian Institute of Technology GmbH initiierte und von NOUS Wissensmanagement koordinierte Forschungsprojekt zum Ziel gemacht. Im Rahmen des von der EU im Zuge des AAL-Programme (Active Assisted Living Programme) geförderten Projekts HiStory – make your story history arbeitet ein internationales Konsortium an der Entwicklung einer Digital Storytelling-Lösung, die es Menschen ermöglicht, Erinnerungen in Form von Tonaufnahmen zu erzählen, zu teilen und zu konsumieren und so eine gemeinsame Erfahrung zu schaffen. Auf diese Art nutzt das Projekt das Konzept des Geschichtenerzählens als Mittel zur Förderung der sozialen Integration und des subjektiven Wohlbefindens älterer Menschen im Sinne der Vermeidung bzw. Reduzierung von Einsamkeitsgefühlen.
Dafür wird eine mobile App entwickelt, die das Aufzeichnen und Speichern persönlicher Geschichten sowie das Abrufen und Teilen von Geschichten mit anderen Benutzer:innen ermöglicht. „Das kann etwa durch moderierte Erzähl- und Gesprächskreise, Diskussionsgruppen, Nachbarschaftsinitiativen usw., in deren Rahmen das Storytelling stattfindet, passieren“, so AIT-Projektleiterin Stephanie Schwarz. Ein Online Tool steht für die Planung und Durchführung von Erzählrunden und die Zusammenstellung von Erzählsammlungen zur Verfügung. Dadurch sollen Geschichten für verschiedene Anwendungen, wie beispielsweise zur Verwertung in Museumsausstellungen, organisierten Stadtrundgängen oder Unterrichtseinheiten in der Schule, zugänglich gemacht werden. Für diesen Aspekt wurde im Rahmen des Projekts in Österreich auch mit dem Wien Museum zusammengearbeitet.

Eine weitere Kooperation wurde im Rahmen des Projekts auch mit „Häusern zum Leben“ des Kuratorium Wiener Pensionisten-Wohnhäuser (KWP) eingegangen. Im Rahmen einer länderübergreifenden Feldstudie (Österreich, Niederlande, Schweiz) wurde das entwickelte Konzept unter realen Bedingungen hinsichtlich seiner Wirksamkeit auf soziale Kohäsion mit Personen im Alter von 65 und älter evaluiert. In Österreich wurden dazu unter anderem drei Erzählprojekte mit Bewohner:innen von KWP-Häusern durchgeführt, in denen zahlreiche Geschichten aus dem Leben der Teilnehmer:innen gesammelt und in Form von virtuellen Zeitkapseln aufbereitet wurden. Insgesamt nahmen in Österreich 33 Personen an der Feldstudie teil, die in Erzählgruppen bestehend aus vier bis zehn Personen jeweils viermal zusammentrafen. Dabei wurden 44 persönliche Geschichten zu Themen wie „Digitale Entwicklungen der letzten 30 Jahre“ oder „Körperhygiene früher“ aufgezeichnet und geteilt. Die Ergebnisse aus den Fragebogenerhebungen und Feedback-Interviews bestätigen den erwarteten Mehrwert in den unterschiedlichen Anwendungskontexten. Sowohl selbstständig lebende Personen als auch Bewohner:innen in Pensionist:innenheimen erleben das geschützte Erzählen und Rezipieren von persönlichen Geschichten aus der Vergangenheit als wertvoll, unterhaltsam und anerkennend. Die Ergebnisse der Feldstudie fließen in die weitere Verbesserung aller Komponenten einschließlich der mobilen App und des Online Tools sowie des Moderationsprozesses, der Manuale und Begleitmaterialien ein.

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