Die OVE-Verbandszeitschrift e+i präsentiert sich im neuen Design. Ab sofort ist sie außerdem für Mitglieder auch digital verfügbar. Im Interview für die erste Ausgabe des Jahres spricht Marion Mitsch, Geschäftsführerin des FEEI, unter anderem über den Wirtschaftsstandort Österreich und künftige Potenziale der Branche.
Nicht nur der Schriftzug der e+i hat sich geändert, sondern auch inhaltlich hat die OVE-Verbandszeitschrift jetzt – zusätzlich zum bewährten wissenschaftlichen Teil – noch mehr zu bieten als bisher: In einem Gastkommentar bekommen Persönlichkeiten aus der Branche die Gelegenheit, zu einem aktuellen Thema Stellung zu nehmen. In der Rubrik „junge ideen“ stellen wir Ihnen Start-ups und neue innovative Geschäftsideen vor. Unter dem Titel „Was die Branche bewegt“ gibt OVE-Generalsekretär Peter Reichel einen Überblick über aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen.
Kurzinterviews in Form von drei Fragen zu einem bestimmten Thema („Im Fokus“), an engagierte Mitglieder und Funktionär:innen („Gesichter des OVE“) sowie an Personen, die Besonderes geleistet haben („Nachgefragt“), ergänzen in Zukunft das beliebte e+i-Interview.
Für die erste Ausgabe im neuen Design haben wir Marion Mitsch, Geschäftsführerin des FEEI, zum Interview gebeten:
e+i: Frau Mitsch, Sie leiten seit Jänner 2021 den Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie, der die Interessen des zweitgrößten Industriezweiges Österreichs vertritt. Wie fällt Ihr Resümee nach diesem ersten Jahr an der Spitze des FEEI aus?
Mitsch: Die Geschäftsführung während einer Pandemie zu übernehmen, war natürlich eine ganz spezielle Herausforderung, weil ich da nicht durchgehend direkten Kontakt mit den neuen Kolleg:innen hatte. Aber dank meiner tollen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und deren Know-how konnten wir eigentlich ziemlich viel bewältigen und auch Erfolge einfahren, wie z. B. im Bereich des EAG. Grundsätzlich bin ich mit dem Jahr also sehr zufrieden.
e+i: Die Pandemie prägt nach wie vor alle Lebensbereiche, somit auch die Elektro- und Elektronikindustrie. Der Ausblick im Rahmen der FEEI-Jahrespressekonferenz im September 2021 hat noch durchaus optimistisch gestimmt – hat das anhaltend starke Pandemiegeschehen daran etwas geändert?
Mitsch: Unsere Branche ist an sich ganz gut durch die Pandemie gekommen. Wir lagen über unseren Erwartungen, aber natürlich bei Weitem nicht auf dem Vorkrisenniveau von 2019. Die Produktivität der Unternehmen war gut, vor Herausforderungen stellten uns allerdings Lieferengpässe, fehlende Ressourcen und der Fachkräftemangel. Für 2022 sehen wir nach wie vor enorme Kostenbelastungen auf uns zukommen. Auch wenn die Produktivität hoch ist, kann man das nicht 1:1 auf das Ergebnis umlegen. Wir haben also nach wie vor eine instabile Situation. (…)
e+i:Eines der Themen, mit dem sich der FEEI schon seit vielen Jahren beschäftigt, ist der Klima- und Umweltschutz. Welchen Beitrag kann die Elektro- und Elektronikindustrie hier leisten?
Mitsch: Mit ihren Technologien ist die Elektro- und Elektronikindustrie sozusagen der Enabler schlechthin. Ein wichtiger Gedanke, den man in den Klima- und Umweltschutz mit einbringen muss, ist die Frage, wie man Energie effizienter einsetzen kann. Mit unserem Know-how und unseren Produkten wie energieeffizienten Chips, Sensoren, Wechselrichtern, Ladesäulen für die E-Mobilität etc. ermöglichen wir eine sehr große Bandbreite von CO2-Einsparungen – von Verkehr, über Licht bis zum Gebäude. (…)
e+i: Dem FEEI ist die zukunftsorientierte nachhaltige Entwicklung des Wirtschaftsstandorts Österreich bzw. Europa ein großes Anliegen. Wie kann aus Ihrer Sicht die langfristige Absicherung des Wirtschaftsstandorts gelingen?
Mitsch: Was es braucht, ist eine nachhaltige Industriepolitik, die auf Forschung, Technologie und Innovation aufbaut. In Amerika und in Asien sind bereits Strategien umgesetzt worden, um den Standort zu stärken. Da hinkt Europa leider noch hinterher. Als Industrie fordern wir praxistaugliche, konstruktive und schlaue Rahmenbedingungen, und die schafft man mit Anreizsystemen und guten Förderprogrammen. Hier gibt es ja sehr gute Projekte, wie z. B. IPCEI, wo man versucht, Produktionsstätten nach Europa zurückzuholen und die Abhängigkeit von anderen Märkten herunterzufahren. Man braucht aber auch gleiche Voraussetzungen für alle, etwa die CO2-Bepreisung betreffend. Wichtig wären außerdem schnellere Genehmigungsverfahren. Wir wollen ja im Klima- und Umweltschutz neue Anlagen bauen, und wenn man schaut, wie lange so ein Genehmigungsverfahren dauert, werden wir hier nicht Schritt halten können.
Das vollständige Interview mit Marion Mitsch lesen Sie in der neuen Ausgabe unserer Verbandszeitschrift e&i. Als OVE-Mitglied finden Sie die digitale Ausgabe in Ihrem persönlichen Login-Bereich auf dieser Website unter "Mein OVE/Mitgliedschaft".